Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle by Andrea Pabel

Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle by Andrea Pabel

Autor:Andrea Pabel [Pabel, Andrea]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-19T00:00:00+00:00


Die neue Stute

„Ich weiß einfach nicht, was ich anziehen soll“, jammerte Sabine und ging mit dem Handy ihrer Mutter vor dem Kleiderschrank auf und ab. „Jeans, wie immer? Er soll ja nicht merken, dass ich mich extra für ihn in Schale werfe, oder? Ich könnte natürlich auch die fetzige gelbe Jacke anziehen, die hat er noch nicht gesehen, weil ich sie im Stall nicht anziehe.“

„Sabine!“ Katrin wurde ungeduldig. „Seit zehn Minuten erzählst du mir schon das Gleiche. Zieh doch Jeans und diese gelbe Jacke an. Hast du nicht diese schwarzen Stiefel oder so was? Allzu sehr kannst du dich eh nicht rausbringen, sonst frierst du dir auf dem Moped einen ab. Schließlich geht ihr ins Kino und nicht in die Disco.“

„Weiß ich selber“, sagte Sabine verdrossen. „Ich hab nur noch eine Viertelstunde Zeit. Ob ich mich schminken soll? Wenigstens ein bisschen?“

„Klar!“, rief Katrin. „Nimm den silbergrauen Lidschatten, der sieht toll aus! Deinem Stefan wird’s gefallen!“

„Mein Stefan! Nun übertreib doch nicht!“ Sabine zog ihre Jeans aus dem Schrank. „Du bist doch auch schon mit einem Jungen ins Kino gegangen!“

„Klar, aber nicht mit einem wie Stefan! Der sieht doch nicht nur super aus, sondern liebt auch noch Pferde und reitet spitzenmäßig!“

Sabine wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Es stimmte ja! Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Zeit knapp wurde. „Ich muss jetzt los, Katrin!“ Sie verabschiedete sich schnell. „Bis morgen in der Schule, ja?“

Hastig zog sie die Jeans an und stürzte ins Bad. Sie starrte unentschlossen in den Spiegel. Stefan mochte keine aufgetakelten Mädchen, das wusste sie. Aber Lidschatten und ein Hauch von Make-up würde den Pickel verdecken, der ausgerechnet heute auf ihrem Kinn sichtbar wurde. Schnell griff sie zu dem Töpfchen mit heller Grundierungscreme. Und darunter verschwand der Pickel fast völlig. Nun musste es schnell gehen. Den silbergrauen Lidschatten und etwas Kajal um die Augenlider. Etwas Kajal auf die Brauen konnte auch nicht schaden, die waren so ausdruckslos blond. „Scheiße!“, Sabine starrte entsetzt in den Spiegel. Der Strich mit dem Kajalstift war viel zu dick geworden! Ihre Augenbrauen sahen wie schwarze Balken aus. So konnte sie sich unmöglich mit Stefan treffen. Wie bekam sie das Zeug nur möglichst schnell wieder runter? Es war fünf vor sechs! Hektisch griff sie zu einer Fettcreme und es gelang ihr auch das meiste Schwarz aus den Augenbrauen zu wischen. Ja, so konnte es gehen. Als sie einen letzten Blick in den Spiegel warf, war sie mit sich zufrieden. Sie schlüpfte in ihre schwarzen Knöchelstiefel und zog die gelbe Jacke über ihren Pullover.

Da klingelte es auch schon an der Haustür. Das konnte nur Stefan sein! Sie nahm zwei Stufen auf einmal, rannte die Treppe hinunter und riss die Haustür auf.

Stefan sah sie bewundernd an, aber er sagte nichts. Das bedeutete bei ihm mehr als Worte. Sabine wurde rot bis an die Haarwurzeln. Auch das noch! Dass sie immer so unpassend errötete, war wirklich ätzend. „Ich sag schnell meiner Mutter Bescheid“, rief sie und lief in die Wohnung zurück.

Kurz darauf saß sie hinten auf dem Moped.



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